Seit etlichen Jahren ist es an unserem Goethe-Gymnasium Tradition, dass Zeitzeugen unseren Schülern ihre Lebensbedingungen und schrecklichen Erlebnisse während des Nationalsozialismus schildern und mit ihnen ins Gespräch kommen. Unterstützt wurden wir bei der Vorbereitung und Durchführung von der Brücke-Most-Stiftung. In diesem Schuljahr konnten wir Frau Doris Grozdanovicova und Herr Michal Salomonovic aus Tschechien begrüßen. Unsere Schüler der 6. Und 9. Klassen waren sehr berührt und dachten über das Gehörte nach.
So erzählte zum Beispiel Frau Doris Grozdanovicova, dass jüdische Menschen während des Nationalsozialismus kein Recht hatten ein Gymnasium zu besuchen. Sie durften auch nicht ins Kino gehen. Es wurde ihnen alles verboten, was Spaß machte. 1942 wurden sie, ihre Eltern und der ältere Bruder ins Ghetto Theresienstadt gebracht. Die Behandlung der Menschen hier war menschenunwürdig. Sie berichtete von einem einem Vorfall, wo ein Nazi einem jüdischen Mann dessen Mütze wegnahm und weit weg warf. Als der Mann seine Mütze wiederholen wollte, wurde er erschossen, weil man ihm vorwarf, er wollte flüchten. Als sie nach Kriegsende befreit wurde, war Frau Grozdanovicova so überglücklich, dass sie gar nicht fassen konnte, endlich diesem grausamen Leben zu entkommen.
Während des Sprechens merkte man, wie sehr sie noch unter dem Erlebten litt. Eine Schülerin der 6. Klasse war so sehr berührt, dass sie Frau Grozdanovicova eine Tafel Schokolade kaufte, weil sie ihr so leid tat.
Fotos und Text: Frau Meyer
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Herr Imhof von der Brücke-Most-Stiftung, Frau Doris Grozdanovicova und Herr Michal Salomonovic (von links nach rechts)
Herr Michal Salomonovic spricht vor Schülern der Klasse 9/2
Aufmerksame Zuhörer der Klassen 9/1 und 9/3 bei den Ausführungen von Frau Grozdanovicova